Die Geografische Lage
Salento ist der Name einer 100 km langen und 40 km breiten Halbinsel im äußersten Südosten Italiens und wird oft auch als „Absatz“des italienischen „Stiefels“bezeichnet. Administrativ gehört die Halbinsel zur Region Apulien und umfasst die Provinz Lecce sowie Teile der Provinzen Taranto und Brindisi. Das Gebiet wird zuweilen auch als Terra d’Otranto bezeichnet. Ältere Namen für die Halbinsel sind Iapygia, Messapia und Sallentina.
Die bedeutendsten Städte des Salento sind Lecce, Brindisi, Gallipoli, Otranto, Maglie, Galatina und Nardò.
Geschichte
Aus vorgeschichtlicher Zeit sind Dolmen und Menhire als Reste der frühen Bauernkultur erhalten. In der Antike wurde das Gebiet von den Messapiern bewohnt, einem illyrischen Volksstamm, der seine Unabhängigkeit in Kriegen gegen die griechische Siedlung Taras (Taranto) verteidigen musste. Herodot berichtet von einem Krieg um das Jahr 474 v. Chr. zwischen Taras und der Lega Peuceta (einem Bündnis aus dem Gebiet um Bari), die dabei von der Lega Messapica (aus Salento) unterstützt wurde. In diesem Konflikt konnten die Messapier nach mehreren Kriegsjahren noch die Oberhand behalten, ab ca. 280 v. Chr. erlangte jedoch die Römische Republik in ganz Süditalien die Vorherrschaft.
Sprache und Kultur
Der italienische Dialekt, der auf Salento gesprochen wird, unterscheidet sich völlig von jenen Mundarten, die im Rest Apuliens gesprochen werden. Vielmehr ähnelt er mit seinen offenen Vokalen dem sizilianischen Idiom.
Daneben gibt es auch einige griechische Sprachinseln die vermutlich durch eine mittelalterliche Migration entstanden sind oder sogar durch die antike griechische Immigration entstanden sind. Die „Grecia Salentina“ umfasst Ortschaften wie Corigliano, Melpigniano, Catrignano dei Greci, Martano, Calimera und weitere Dörfer.
Auch in der Architektur unterscheidet sich die Region Salento vom restlichen Apulien. Die traditionellen Wohnhäuser sind nach griechischer Art gebaut, d.h. sie sind oft weiß gekalkt und haben ein Flachdach. Die historischen Stadtzentren dagegen sind hauptsächlich im Barock-Stil erbaut, mit einigen typisch salentinischen Details wie der überbordenden Fassadenbemalung von Palazzi und Kirchen. Das beliebteste Baumaterial war die pietra leccese, ein Gestein mit einer warmen rötlich-gelben Farbe, aber auch der gelbe Carparo.
Im übrigen Apulien ist der typische historische Baustil im Gegensatz zu Salento vorwiegend romanisch.
Lage in Italien
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Die Provinz-Hauptstadt Lecce
Region: Apulien
Provinz: Lecce (LE)
Höhe: 49 m.ü.M
Fläche: 238 km²
Einwohner: 95’000 (2022), davon 53% Frauen
Einwohner Provinz Lecce: 772’000 (2022)
Bevölkerungsdichte Stadt: 400 Einw./km²
Stadtbevölkerung: Leccesi
Schutzpatron: Sant’Oronzo
Lecce (aus dem Lateinischen: Lupiae) ist eine Stadt in Apulien und die Hauptstadt der Provinz Lecce auf der Halbinsel Salento.
Im Umland von Lecce wird ein relativ weicher Tuffstein abgebaut, der die rasche Ausbreitung des salentinischen Barocks möglich machte, dessen zahlreiche Bauwerke in der Stadtmitte zu bewundern sind. Wegen des der Stadt eigenen Barocco Leccese wurde sie auch schon das „Florenz des Rokoko“ oder „Florenz des Südens“ genannt. Eines der berühmtesten Beispiele des Barockstils von Lecce ist die Fassade der Basilika Santa Croce.
Geschichte der Stadt Lecce
Die Gründung reicht ins Jahr 1211 v. Chr. und wird Malemnius zugeschrieben, dem Sohn des Dasumnus und ersten König der Salentiner. Weiter berichtet die Legende, die Stadt sei nach der Zerstörung Trojas von Lictius Idomeneus besetzt worden, der ihr auch ihren Namen verliehen und sie der griechischen Kultur erschlossen haben soll. Der Ursprung der Stadt Lecce ist in Dunkel gehüllt. Noch weniger ist über die Periode vom 4. bis 11. Jahrhundert bekannt. Es war eine Zeit der Kämpfe, der Plünderungen, der Ausbeutung; eine der düstersten des Mittelalters. Ihre Glanzzeit erlebte die Stadt hingegen im späten Mittelalter. Sie gehörte damals zur Grafschaft Enghien und erwachte langsam zu neuem Leben nach dem Abstieg, dem sie nach dem Untergang des Weströmischen Reiches und im Verlauf der folgenden Jahre anheim gefallen war. Das rege Geistesleben, das seit jeher in der Stadt herrschte, trugen ihr den Namen „Athen Apuliens“ ein. Obwohl sie sich den Errungenschaften der Neuzeit keineswegs verschloss, hat sie doch ihr ursprüngliches Aussehen beibehalten; auf den ersten Blick ist zu erkennen, dass die Kunst in Lecce Heimatrecht besitzt.
Verkehrsmittel und Straßen
Lecce und die Region Salento ist sehr leicht mit der italienischen Eisenbahn von Milano, Bologna über Rimini und Bari zu erreichen. Der nächstgelegene Flughafen befindet sich in Brindisi, nördlich von Lecce 75 km entfernt. Mit dem Auto ist Lecce über die gut ausgebaute und mautfreie SS 16 (E 55) von Bari via Brindisi zu erreichen. Die Kernstadt ist von einem Ring der Staatsstraße SS 16 mit 7 km Durchmesser umgeben, so dass die engen Straßen im Innenbereich kaum mit Durchgangangsverkehr belastet sind.
Webseite des Flughafens Aeroporto di Brindisi
Webseite der Zugverbindungen Trenitalia FS
Lokale Züge Ferrovie del Sud Est
Lokale Buslinien Bus del Salento
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Die Halbinsel Salento
Die Halbinsel Salento ist heute ein zum Teil noch unentdecktes, vom Massentourismus entferntes Reiseziel. In Santa Cesarea Terme geben einem die Villen und Kurpaläste in maurisch-orientalischem Stil ein Gefühl von „1001 Nacht“. In dem Küstenthermalbad sprudeln schwefelhaltige Heilquellen aus Grotten. Am Kap Santa Maria di Léuca liegt am südlichsten Punkt Apuliens ein Pilgerort; hier steht ein Wallfahrtskloster zu Ehren der Muttergottes. Gallìpoli leitet sich ab vom griechischen „schöne Stadt“ (kale polis). Das Städtchen an der Westküste der Halbinsel liegt einzigartig auf einer Insel. Otranto ist die östlichste Hafenstadt Italiens und von jeher ein wichtiger Brückenkopf an der Adria. Die Stadt liegt idyllisch auf einem Fels, im Norden grenzend an breite Sandstrände und Pinienwälder.
Das Landesinnere der Region Salento ist geprägt durch ausgedehnte Olivenhaine die regelrechte Wälder bilden und zum Teil viele Jahrhunderte alt sind. Die aus Amerika importierte Pflanzen-Krankheit Xilella Fastidiosa hat dem Olivenanbau seit 2015 sehr stark zugesetzt. Abertausende, Jahrhundertealte Olivenbäume sind der Krankheit tragisch zum Opfer gefallen. Es sind grosse Bestrebungen im Gange, die befallenen Bäume mit resistenten Oliven-Sorten oder anderen Bäumen zu ersetzen. Andererseits ist der Boden sehr fruchtbar und klimatisch bedingt können gut 3 Ernten pro Jahr auf dem gleichen Feld geerntet werden.